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  • AutorenbildBlickwechsel mit Kerstin

Loben ist alles!

Auch ich muss mich manchmal an meine Nase fassen… Viel zu schnell rutsche ich in die „Lass das“ Schiene. Ich tadle, und bemängle. Ehrlich gesagt, ist das ein Verhalten, das ich nicht nur mit meinem Hund an den Tag lege, meine Familie beklagt sich auch immer wieder mal…


Gerne übersehen wir die Dinge, die gut laufen, weil sie als gewöhnlich angesehen werden. Wir gehen davon aus, dass es selbstverständlich ist, und der Normalität entspricht. Doch alles, von dem wir wollen, dass es dauerhaft abgespeichert wird, und wieder abrufbar ist, muss mit Emotionen behaftet werden, ansonsten rutscht es im Hirn auch einfach durch, und wird als „normal“ eingestuft, und nicht als erstrebenswert. Wie können wir uns das zu Nutze machen? Ganz einfach, mit Lob! Wenn wir jemand anderen, oder auch uns selbst, loben, dann entstehen positive Emotionen, Freude kommt auf, Stolz. Auch bei den Vierbeinern kann man das beobachten, sie grinsen förmlich, die Rute wedelt freudig von links nach rechts. Jetzt ist klar, das Gehirn weiß, dass es sich hier um etwas Besonderes handelt. Und dieses Besondere wird gerne wiederholt, um eben wieder gelobt zu werden, wieder in dieses positive Gefühl zu gelangen. Praktisch, oder?


Foto: Wix


Natürlich weiß ich davon, aber ich bin eben auch nur ein Mensch, genau wie du… Und Menschen sind nun mal nicht perfekt… Zum Glück plaudere ich immer mal wieder gerne mit meinem Bruder über Hundeerziehung und -verhalten. In einem Gespräch erwähnte er ganz nebenbei den Effekt des Lobens, und in mir klingelte es…! Herrjeh, Bingo, genau das war’s! Ich war mal wieder in der Erziehung etwas abgedriftet. Also ran an die Arbeit, nein, an die Freude! Beim nächsten Spaziergang habe ich explizit darauf geachtet, konsequent NICHT zu tadeln, und NUR zu loben, im genau richtigen Moment, nämlich genau dann, wenn mein Rüde genau das Verhalten, die Ausstrahlung und Stimmung zeigt, die ich von ihm haben möchte. Und ich kann euch sagen… heißa Kathreinerle, was für ein Effekt! Plötzlich hing die Leine durch, das Abrufen lief (fast 😊) wie bei einem Border Collie! Ja, auch ich brauche manchmal einen Blickwechsel… :)

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