top of page
Welpe Bindung und Vertrauen aufbauen.jpg

Bindungsarbeit

 

du hast einen Welpen oder neuen Hund? Ein kleines Katzenbaby adoptiert?

Dann heißt es zuerst einmal Basis aufbauen: Bindung und Vertrauen.

​

Aber wie?

Wie baue ich eine vertrauensvolle
Bindung zu meinem Hund auf?

Blickwechsel Kerstin Haag Angsthund

"Fordern JA - überfordern NEIN" das ist hier die Kunst!

Der kleine flauschige Welpe, oder der erwachsene Hund, der als Neuling in ihre Familie kommt, muss sich so manch einer neuen Herausforderung stellen. Er sieht Sie, Ihr Haus, Ihren Garten zum ersten Mal. Manche Geräusche, Bewegung und Transportmittel sind ihm noch völlig fremd, machen ihn ängstlich. Selbst Artgenossen, oder fremdartige Tiere kann er noch nicht einordnen.

Dabei stellst du dir als Besitzer die Frage: “Wie bringe ich meinem vierbeinigen Freund erfolgreich und dauerhaft bei, dass diese neuen Dinge nicht gefährlich sind, und wie er damit umgehen soll? Und das alles, ohne ihn zu überfordern?"

Denn nur wenn du ihn forderst, ihm ihm dazu verhilfst, immer mehr Dinge aus der neuen Welt kennenzulernen, ohne ihn dabei zu überfordern, kann er später vertrauen und wird dir freiwillig folgen. So werdet ihr ein richtig gutes Team. 


 

Die Metapher eines Computers

Mann stelle sich einmal vor, das Gehirn sei ein Computer. In der Sozialisierungsphase des Welpen, zwischen der achten und zwölften Lebenswoche, ist es so, dass alle Programme einfacher und schneller installiert werden, als bei einem erwachsenen Hund. Man hat jetzt also die Chance, alles, was der Hund für sein Zusammenleben mit dir braucht, dauerhaft und kompetent 

zu “installieren”. Oder eben nicht...

​

Der Hund wird geboren, hat seine angeborenen Instinkte, sozusagen die Werkprogramme des PC’s, aber die Festplatte seines Computers, seines Hirns, muss noch mit den Programmen upgedatet werden, die er für die Zukunft mit seinem Besitzer braucht. Die ersten Programme lernt er durch seine Mutter, Geschwister und dem Züchter, d.h. im Normalfall, wenn alles richtig verläuft. Danach bist du als Besitzer dran. Alles Neue, das er in seiner Umgebung sieht, hört, riecht, fühlt oder schmeckt, kann man sich wie ein neues Computerprogramm vorstellen. Das heißt der Welpe muss es zuerst einmal zu 100% downloaden und dann abspeichern auf der Festplatte. Das geschieht nur dann, wenn er die Möglichkeit hat, es in Ruhe und Sicherheit, mit aller für ihn nötigen Zeit, kennenzulernen. Stoppst du die Situation, holst deinen Welpen von dort weg, oder lenkst ihn ab, ehe die 100% erreicht sind, ist das Programm nicht abgespeichert und du wirst immer wieder von vorne beginnen müssen mit dem Training dieses neuen Reizes.

 


Folgende Faktoren sind nötig:

Sicherheit... heißt im Klartext: so lange im sicheren Abstand das Neue beobachten, mit eigener Neugierde und Freude, ohne Angst, Druck und Stress, bis er sich in Gegenwart dieses Neuen entspannen kann. Und zwar so richtig entspannen, mit Gähnen, hinlegen, dösen oder fast oder ganz und gar einschläfern, nicht nur brav sitzen oder liegen bleiben, und trotzdem noch verspannt. Er muss komplett die Kontrolle abgeben und das Neue sozusagen vergessen, sich wieder von sich aus mit anderen Dingen beschäftigen. Erst jetzt verschafft es ihm kein Unbehagen mehr. Erst jetzt hat er verstanden, dass von diesem Neuen keine Gefahr ausgeht. Und erst dann ist er mit seinem Programm “das ist mir jetzt bekannt als -nicht gefährlich- ” fertig. Erst dann ist es effektiv installiert, und kann beim nächsten Mal wieder abgerufen werden.


 

Ruhe... Das Neue kennenlernen macht er mit seinen Sinnen, hauptsächlich mit seinem Riechsinn. Der Welpe schnüffelt, schaut es sich an, er nimmt es eventuell auch in den Mund, stupst es an... Er nimmt den neuen Reiz wahr. Sein Gehirn arbeitet dabei auf Hochtouren: es muss nun entscheiden, welche Reize sinnvoll sind, bearbeitet und registriert werden sollen, und welche nicht. Dazu wird die passende Antwort gesucht. Die Antwort, die wir uns hier wünschen, ist und bleibt: "Entspannung - Sicherheit - keine Gefahr"


 

Zeit... Solange er schnüffelt, beobachtet und seine Sinne einsetzt, lernt er den neuen Reiz kennen. Unterbrechen sie ihn nicht. Lassen Sie die Leine lang, entspannen sich selbst und warten Sie einfach ab. Unterbrechen Sie ihn nur, wenn er aufdreht, wenn er hochfährt, sich nicht mehr entspannt zeigt. Lassen Sie ihn in Ruhe seinen neuen Reiz erkunden, halten Sie ihn nicht auf. Erinnern sie sich... Sie wollen, dass das neue Computerprogramm zu 100% runtergeladen und schließlich dauerhaft abgespeichert wird!

​

​

Das Programm ist installiert, wenn:

Der Vierbeiner mit dem Schnüffeln, Stöbern, Knabbern und Lecken fertig ist, legt er sich vielleicht entspannt hin oder beschäftigt sich eventuell mit etwas anderem. Er hat somit auf “Speichern” geklickt, und das Programm ist zu 100 % heruntergeladen. Es ist also bereit für den nächsten Einsatz.

Ein konkretes Beispiel zum Bindungstraining für den Hund im Alltag:

Der kleine Welpe sieht zum ersten Mal in seinem Leben ein Pferd auf einer Weide. Er steht mit dir am Zaun der Pferdekoppel, sieht das neue Wesen und sucht in seinem Speicherplatz nach einer Antwort auf dieses Unbekannte. Habe ich das schon mal gesehen? Ist das gefährlich? Hat mir mein Besitzer schon erklärt, was ich machen muss?

Sobald er das Pferd sieht, kann man sich zum besseren Verständnis bildlich vorstellen, er suche im Internet nach dem dazugehörigen Programm, um es auf seine Festplatte, sein Hirn, zu installieren. Der Welpe bekommt nun von dir die Zeit, die er braucht, und du als Besitzer gibst ihm jetzt die nötige Ruhe und Entspannung, indem du signalisierst "alles ist gut“, ich bin entspannt, du darfst dich auch entspannen. Außerdem hast du darauf geachtet, dass der kleine Welpe keinen zusätzlichen Reizen ausgesetzt ist und nicht gestört wird. Er ist angeleint und kann nicht auf die Weide laufen, er befindet sich also in Sicherheit. Das Pferd stellt keine Gefahr dar. Du als Besitzer gehst mit gutem Beispiel voran und beobachtest entspannt das Pferd, oder besser noch, setzt dich hin, atmest bewusst tief ein und aus, und schaust anfangs locker auf das Pferd, um es nachher zu ignorieren und den eigenen Gedanken nachzuhängen.


 

Woran erkennst du nun, dass das Programm zu 100% runtergeladen wurde?

Nun, in dem Moment wo er es abgespeichert hat, braucht er sich nicht mehr so aufmerksam damit zu beschäftigen. Er hat nun eine Antwort auf diesen neuen Reiz gefunden: Ruhe - Sicherheit - Entspannung - keine Gefahr. Im Verhalten sieht es so aus, dass der Welpe sich stellt, legt oder hinsetzt am Rand der Weide und dabei völlig ruhig bleibt. Außerdem ist er jetzt in der Lage, die vermeintliche Gefahr außer Acht zu lassen. Er vertraut diesem neuen Reiz also. Der Welpe entspannt sich und widmet sich anderen Dingen. Im besten Falle legt er sich hin und döst, denn eine solche Übung ist ziemlich anstrengend für ihn.

Die völlige Entspannung signalisiert "abgespeichert“, aber nur die völlige Entspannung! Einfach nur sich gehorsam hinsetzten oder legen, aber noch mit allen Sinnen, Augen, Ohren und Nase beim Pferd sein heißt, dass das Programm noch läuft und nicht abgespeichert ist. Also, weiter in Ruhe verharren! Nehmt euch unbedingt die Zeit!


 

Was, wenn es schief läuft?

Nun komme ich zurück auf die Situation, in der das Programm nicht erfolgreich abgespeichert werden konnte: Stell dir vor, der Welpe steht vor der Pferdeweide. Das Programm beginnt runtergeladen zu werden. Nun nähert sich das Pferd dem Welpen, er reagiert ängstlich. Du aber scheuchst es nicht weg, oder gibst dem Welpen durch die Länge der Leine nicht die Möglichkeit, sich etwas nach hinten zu bewegen, um Abstand zu gewinnen. Er ist demnach ausgeliefert und der Stress steigert sich. Er kann nur aushalten. Zusätzlich kommt vielleicht ein Spaziergänger vorbei und begrüßt deinen Welpen übermütig "ooch ist der aber süß!“.

Das alles sind zusätzliche eventuell auch neue Reize. Also weitere Programme, die ebenfalls noch runtergeladen werden müssen. Neue Fenster, Windows, Apps sind in der Warteschleife und wollen auf dem Bildschirm erscheinen.

 

Stell dir dieses Chaos auf dem PC vor! Auf seinem Bildschirm (seinem Gehirn) befinden sich nun bereits mehrere Fenster mit Programmen, wie "Pferd“, "Pferd kommt auf mich zu - Achtung Gefahr, ich will fliehen kann aber nicht, weil mein Besitzer mich festhält“, "Fremde Person fasst mich an – Gefahr? Ist sie sympathisch? Sie hat mich noch nicht einmal an ihr schnüffeln lassen, ich kann ihren Duft nicht abspeichern“…. So können es immer mehr werden. Längst schon verliert der Hund, bzw. sein Gehirn, den Überblick. Mit welchem hat er begonnen? Womit soll er jetzt weitermachen? Was ist denn nun wirklich wichtig? Es kommt zum Computerabsturz durch Reizüberflutung in Form von Stress – Angst – Nervosität. Die sichtbaren Folgen sind: Springen – Junken – Fiepsen – Knabbern – Zittern – Pinkeln – Erstarren – Flüchten - ... Herrchen oder Frauchen beenden die Situation, weil der Kleine und sie selbst überfordert und nervös und aufgedreht sind.

​

Fazit, indem der Welpe diese Situation in dieser Verfassung ohne den gewünschten Erfolg verlässt, ist es, als ob man auf allen Fenstern oben rechts auf das x klickt, um sie vor dem kompletten Installieren zu schließen. Was zur Folge hat, dass der Welpe, kommt er nochmal in eine ähnliche Situation, diese Programme nicht abrufen kann. Sie sind nicht installiert und gespeichert worden. Das heißt, einem Pferd zu begegnen wird ihn wieder nervös machen, gar ängstlich. Er wird mit dem Kennenlernen wieder und wieder von vorne anfangen müssen. Er wird dementsprechend wieder viel Zeit benötigen. Es wird im Vergleich zum ersten Versuch kein Fortschritt sichtbar sein, eher das Gegenteil. Er muss wieder aufs Neue diese Programm "Pferd" im Internet suchen, um es downloaden zu können.

​

Mein Angebot für euch:

Auch bei Hunden spielt die Psychosomatik eine große RolleIst der Stress, die Angst und Überforderung zu groß und zu häufig, können auch Tiere daran erkranken. Genauso, wie bei uns Menschen erhöht sich auch bei Tieren der Blutdruck, der Blutzuckerspiegel und die Herzfrequenz. Die Verdauungsaktivität sinkt, ... um nur ein paar der typischen Symptome zu nennen. Somit kann sich auch bei Tieren diese Überforderung in Form von Allergien, Hautkrankheiten, Kreislauf- und Verdauungsstörungen, sowie anderen Krankheitsbildern äußern. Hier zeigt sich noch einmal deutlich, wie wichtig es ist, neben der Schulmedizin, auch an möglichen psychischen oder anderen komplementären Therapien zu denken!

​

Lass uns gemeinsam in eure Wahrnehmung zurückkehren, um die allerersten Anzeichen von Überforderung zu bemerken und rechtzeitig einzugreifen, bevor die Stufe der Herausforderung zu groß wird. So kannst du deinen Welpen, deinen neuen Hund fordern, ohne ihn zu überfordern. Du kannst ihm erfolgreich neue Reize präsentieren, und gemeinsam mit ihm in die Entspannung gehen, ihm die Angst nehmen. So baust du Vertrauen zu ihm auf und kannst sein Fels in der Brandung werden. Er wird dir von ganz alleine folgen...

​

Gerne unterstütze ich dich und deinen Hund darin,

  • eine vertrauensvolle Bindung aufzubauen

  • einen Trainingsplan für euch aufzubauen

  • eure Kommunikation zu verbessern:

    • die Körpersprache deines Hundes verstehen zu lernen, um die allerersten Anzeichen von Stress und Angst zu erkennen.

    • die Wahrnehmung für dich und dein Körpergefühl zu verbessern, damit du deine non verbale Kommunikation effizient einsetzen kannst

Ich biete für verhaltensauffällige und nervöse Hunde | Angsthunde und Katzen Tierpsychologie Sitzungen in Hergenrath, im Raum Eupen | Kelmis (Belgien) | Aachen (NRW | Deutschland) an.

Durch meine zusätzliche Ausbildung in Kinesiologie und Coaching können wir nicht nur Angst und den Stress des Tieres sondern auch des Besitzers lösen. 

Du möchtest gerne mehr über die Themen TraumaStress und Angst beim Hund und bei der Katze erfahren? 

​

Vielleicht möchtest du aber auch mehr über Hochsensibilität, Persönlichkeitsentfaltung und Lebenskrisen meistern auf der zweibeinigen Seite der Leine lesen, damit deine Angst und dein Stress nicht zu der deines Hundes wird?

​

Dann stöbere doch gerne ein wenig in meinem Blog und mach es dir gemütlich. Viel Spass beim Lesen und entdecken.

bottom of page